Die soziale Mobilität – gemessen an der Einkommensmobilität – ist in Deutschland seit den 1970er Jahren deutlich zurückgegangen

Dass die soziale Mobilität in Deutschland seit den 1970er Jahren deutlich zurückgegangen ist, zeigt eine neue Studie des ifo Instituts mit Blick auf die Entwicklung der Einkommensmobilität für die Geburtsjahrgänge von 1968 bis 1987. Demnach haben Kinder, die ab den 1980er Jahren geboren wurden, geringere Aufstiegschancen als frühere Generationen.

„Der Einfluss des Einkommens der Eltern auf die Bildung und das spätere Einkommen der Kinder hat sich Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre innerhalb von einer Generation verdoppelt.“ Mit diesen Worten wird Julia Baarck vom ifo Institut zitiert.

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Abwärtstrend in allen Bundesländern. Besonders stark schwindet die Akzeptanz in Bezug auf ethnische Herkunft und Religion. Einige Ergebnisse aus dem neuen „Vielfaltsbarometer“

Es geht niemals nur in eine Richtung. In den zurückliegenden Jahren konnte man den Eindruck bekommen, dass „die“ Gesellschaft kontinuierlich offener bzw. toleranter gegenüber den vielfältigen Ausprägungen ihrer vielfältigen, „diversen“ Ausdifferenzierung wird. Aber bereits ein partieller Blick auf die Wahrnehmung und Bewertung der Menschen, die im Kontext der Fluchtmigration nach Deutschland gekommen sind, muss dem Beobachter bei aller Vorsicht gegenüber der medialen Vervielfachung und damit einhergehend einer massiven Übergewichtung skeptischer und ablehnender und die Probleme besonders betonender Stimmen an sich nur kleiner Gruppen nahelegen, dass im Kontext der „Multikrisen“-Erfahrung, der wir seit Jahren ausgesetzt sind, Stimmungen auch kippen können, dass es – was aber bereits eine spezifische Bewertung darstellt – „regressive“ Entwicklungen geben kann.

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Das System der (dualen) Berufsausbildung ist seit langem unter Druck – krisenbedingte Einbrüche wirken auf Dauer nach und verbinden sich mit strukturellen Verwerfungen. Das wird lange Folgen haben

Anfang August bzw. September wurde für viele junge Menschen ein wichtiges neues Kapitel ihres Lebensweges aufgeschlagen – sie haben eine (duale) Berufsausbildung begonnen. Ob es sich nun um eine Ausbildung im kaufmännischen, im technischen oder handwerklichen Bereich handelt – hier werden die Fachkräfte nicht nur für demnächst ausgebildet, sondern viele werden sich über Jahrzehnte in ihren erlernten Berufsfeldern bewegen. Und viele werden auch dringend gebraucht, generell und auch vor dem spezifischen Hintergrund, dass in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren die Baby-Boomer in den Ruhestand gehen werden. Darunter sind ganz viele Menschen, die eine solide Berufsausbildung im mittleren Qualifikationsbereich haben. Es gehen nicht nur Köpfe verloren, sondern auch vielfältige Qualitäten, die über Jahrzehnte „on the job“ gewachsen sind. 

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Arbeitsmarkt: Die Deindustrialisierung schreitet weiter voran

»Die „Deindustrialisierung“ (auf dem Arbeitsmarkt) hat begonnen. Und leider zeigen die Daten auch, dass der beginnende Beschäftigungsabbau in der Industrie begleitet wird durch einen erstmaligen Einbruch der Beschäftigung in dem so bedeutsamen Baubereich, hier verlieren wir erstmals Beschäftigte. Und das vor dem Hintergrund, dass der Bedarf nicht nur an zusätzlichem Wohnraum, sondern auch an Infrastrukturbauten steigt und steigt. Offensichtlich haben im vergangenen Jahr die Industrie- wie auch die Bauunternehmen das beendet, was sie bisher betrieben haben: das „Horten“ von in der Regel sehr gut qualifizierten Arbeitskräften, in der Hoffnung, dass die Konjunktur und die Aufträge wieder anspringen und man dann sofort loslegen kann mit eingearbeitetem Persona. Es scheint so zu sein, als ob diese Erwartung zunehmend beerdigt wird. Eine überaus bedrohliche Entwicklung zeichnet sich hier in ersten Umrissen ab.« So begann in diesem Blog das Jahr 2025. Das Zitat ist dem Beitrag Zur Gleichzeitigkeit von scheinbar guten und möglicherweise schlechten Zeiten auf dem Arbeitsmarkt. Ein erster Blick auf die Beschäftigungsentwicklung 2024 vom 2. Januar 2025 entnommen.

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Diesseits und jenseits des „Wir schaffen das“: Licht und Schatten zehn Jahre nach der Zuwanderung von Hunderttausenden Flüchtlingen im Jahr 2015 hinsichtlich der Arbeitsmarktintegration

Wir erinnern uns: Vor zehn Jahren – im Spätsommer und Herbst des Jahres 2015 – kamen innerhalb kürzester Zeit Hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland. In den Monaten von August bis Dezember 2015 wurde mehr als 782.000 Flüchtlinge im EASY-System registriert – und nur der Vollständigkeit halber sei hier darauf hingewiesen, dass es damals erhebliche Erfassungsprobleme gab, so dass das ein ungefährer Wert sein wird.1

Wie das Geburtstage so an sich haben, verwundert es nicht, dass in diesen Tagen an die Zeit vor zehn Jahren erinnert wurde – und ganz besonders an den mittlerweile historisch gewordenen Ausspruch der damaligen Bundeskanzlerin: „Wir schaffen das“.2 Aber abweichend zu einer normalen Geburtstagsfeier wird in diesem Fall nicht versucht, ein makelloses Bild des zu Feiernden zu zeichnen und einen „schönen Tag“ zu inszenieren, sondern man geht gleich ran an die Umformulierung des Merkelschen Postulats mindestens zu einer Frage: Haben wir es (nicht) geschafft? 

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