Dumpinglöhne, extrem lange Arbeitszeiten und sogar Hunger? Das alles für den Zugang zum Highspeed-Internet via Glasfaser in Deutschland?

Der eine oder andere wird es in den vergangenen Monaten im eigenen Haushalt erlebt haben: endlich gibt es einen Glasfaser-Anschluss und damit die Zugangsmöglichkeit zum stabilen schnellen Internet. Und man wird sich an die dafür notwendigen Bauarbeiten erinnern. Und die haben so manchem, anders als das sprichwörtliche Bohren beim Zahnarzt, doch sehr weh getan.

»Seit fast vier Jahren geht das so, alles aufgerissen, nur schlecht zugeschüttet, alles Murks. Wir finden noch nicht mal Ansprechpartner bei den Firmen, weil ständig die Bauleiter wechseln.« Mit diesen Worten wird Rüdiger Germeroth, Bürgermeister im nordhessischen Zierenberg, zitiert. In dem Artikel „Alles aufgerissen, alles Murks“ wird das nicht als bedauerliche Erfahrung einer Kommune beschrieben, sondern behauptet: »Kein Einzelfall: Was hier passiert, darüber klagen viele Kommunen.«

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Die Spargelsaison hat begonnen und die Erntehelfer kommen aus der Wiedervorlage. Wie im vergangenen Jahr auch 2024 ein Nicht-Thema?

Am 18. Juni 2023 wurde hier der Beitrag Alles gut jetzt? Erntehelfer in Deutschland als Nicht-Thema im Jahr 2023 veröffentlicht. »Und jedes Jahr grüßt das Erntehelfer-Murmeltier. So könnte man den Tatbestand umschreiben, dass in der Vergangenheit – meist zu Beginn der Erntesaison – immer eine zwar kurze, aber heftige Welle der Berichterstattung über problematische bis skandalös schlechte Arbeitsbedingungen durch die Medien schwappt, um dann spätestens im Sommerloch zu verschwinden.« Aber für 2023 wurde ein insgesamt eher stilles „Erntehelfer-Jahr“ konstatiert, mit nur sehr wenigen Berichten über die Lage der zumeist osteuropäischen Saisonarbeiter.

Nun schreiben wir 2024 und die Spargel-Saison hat bereits begonnen. Damit assoziieren viele die Erntehelfer, die aber natürlich auch die Erdbeeren und andere Köstlichkeiten vom Feld holen. Wie sieht es dieses Jahr aus? Erneut ein Nicht-Thema?

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Wo landen die jungen Menschen beim Übergang in die Ausbildungslandschaft? Ein Blick auf die aktuellen Zahlen der integrierten Ausbildungsberichterstattung

Regelmäßig wird über die Entwicklung der Berufsausbildung berichtet, dabei steht vor allem das Geschehen in der dualen Berufsausbildung im Mittelpunkt (vgl. beispielsweise den Beitrag Duale Berufsausbildung: Die Zahl neuer Ausbildungsverträge ist im Jahr 2023 gestiegen. Zugleich diskutiert man über Leerstellen statt Lehrstellen und leere Lehrstellen, der hier am 18. März 2024 veröffentlicht wurde). Aber für die jungen Menschen gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten, ihren Einstieg in die Welt der Berufsausbildung zu gestalten. Neben einer dualen oder fachschulischen Berufsausbildung gehen nehmen viele ein Hochschulstudium auf. Zuweilen landen sie auch in einem der vielgestaltigen Angebote, über die sie erst einmal die Möglichkeit bekommen sollen, später eine „richtige“ Berufsausbildung zu beginnen. Manche bleiben im schulischen Biotop und gehen in die Sekundarstufe II, um einen höherwertigen Schulabschluss zu erwerben.

Interessant ist natürlich der Blick auf das ganze Geschehen. Mit der integrierten Ausbildungsberichterstattung (iABE) wird das Ziel verfolgt, das Ausbildungsgeschehen im Anschluss an die Sekundarstufe I vollständig und systematisch abzubilden. Wie sah das im Jahr 2023 aus?

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Duale Berufsausbildung: Die Zahl neuer Ausbildungsverträge ist im Jahr 2023 gestiegen. Zugleich diskutiert man über Leerstellen statt Lehrstellen und leere Lehrstellen

Vor genau zwei Jahren konnte man hier lesen: »Der eine oder andere auf der Suche nach positiven Nachrichten in diesen wahrlich dunklen Zeiten wird eine solche Meldung aus dem Statistischen Bundesamt sicher neugierig zur Kenntnis genommen haben: Zahl der neuen Ausbildungsverträge leicht über Vorjahresniveau. In den zurückliegenden zwei Corona-Jahren war doch immer wieder von Einbrüchen im System der dualen Berufsausbildung die Rede, sogar von einer „verlorenen Corona-Generation“ wurde stellenweise spekuliert. Geht es also wieder aufwärts in diesem für die Zukunft so bedeutsamen Bereich der Ausbildung?« Der Beitrag vom 13. April 2022 war überschrieben mit: Eine (nur vorübergehende?) Corona-Delle im System der dualen Berufsausbildung in Deutschland? Am Ende der damaligen Ausführungen findet man nach einem längeren Rückblick dieses Fazit: »Bereits in der Finanzkrise 2008/09 gab es einen Einbruch bei den Ausbildungszahlen … Die Erfahrung in und mit der damaligen Krise war, dass der damit verbundene Rückgang der tatsächlichen abgeschlossenen Ausbildungsverträge nicht wieder korrigiert werden konnte, das Niveau der Zahl der Verträge blieb deutlich unter dem Krisenniveau. Keine guten Perspektiven für die so bedeutsame duale Berufsausbildung in unserem Land.« Wie sieht die Bilanz heute aus?

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Der unsichtbare Wert der Sorgearbeit und ein Versuch, diesen in Zahlen zu pressen

»Care-Arbeit oder Sorgearbeit beschreibt die Tätigkeiten des Sorgens und Sichkümmerns. Darunter fällt Kinderbetreuung oder Altenpflege, aber auch familiäre Unterstützung, häusliche Pflege oder Hilfe unter Freunden. Bislang wurden diese Arbeiten überwiegend von Frauen geleistet, oft als unbezahlte Hausarbeit gesellschaftlich als notwendig und selbstverständlich angesehen. Aber mit dem Wandel der Geschlechterordnung werden auch Hausarbeit, Sorge und Fürsorge neu verteilt – weiterhin überwiegend zwischen Frauen. Migrantinnen aus armen Ländern bedienen die steigende Nachfrage in Ländern des globalen Nordens.« So eine Beschreibung von Care-Arbeit findet man beispielsweise bei der Bundeszentrale für politische Bildung.

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