Die Medien kennen nur ein Thema: die Folgen des Herunterfahrens vieler so selbstverständlicher Funktionalitäten unseres alltäglichen Lebens angesichts der Herausforderungen, die Ausbreitung der Infektionsfälle zu verlangsamen. Dazu gehört nun auch die Schließung von Schulen und – besonders relevant für die meisten Eltern, weil die jüngsten Kinder betreffend, die man nicht alleine lassen kann – auch der Kindertageseinrichtungen. Das Wochenende war für viele Eltern damit ausgefüllt, die Betreuung der Kinder zu organisieren bzw. das zu versuchen – was zugleich dadurch erschwert wird, dass von der Inanspruchnahme des ansonsten bei vielen Eltern in solchen Situationen an erster Stelle stehenden Ausfallbürgen Großeltern angesichts der besonderen Vulnerabilität der älteren Menschen abgeraten wird.
Neben der Tatsache, dass nun und so richtig in den kommenden Tagen und Wochen die berühmte, hier aber im Vergleich zur Finanzkrise aus dem letzten Jahrzehnt ganz anders gelagerte „Systemrelevanz“ der Kindertagesbetreuung für die Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt erkenn- und spürbar werden wird (worüber hier wie in den meisten anderen Beiträgen derzeit in den Medien nur mehr oder weniger sinnenhafte Spekulationen angestellt werden könnten, weshalb das nicht passieren soll), lohnt an dieser Stelle ein Blick auf das vielgestaltige und so bedeutsame System der Kindertagesbetreuung, aus dem heraus gerade kurz vor der Coronavirus-Krise bedenkliche Mangelmeldungen zu vernehmen waren. Insofern gibt es bedenkliche Parallelen zur Welt der Alten- und Krankenpflege, wo ja auch schon seit langem an vielen Stellen bezogen auf den Normalzustand „Land unter“ gemeldet wird (vgl. zur Pflege den Beitrag Der Irrsinn mit den Kräften in der Pflege. Oder: Folge dem Geld, dann wird aus dem offensichtlichen Irrsinn ein betriebswirtschaftlich durchaus rationales Vorgehen vom 10. März 2020).