Was ist aus der Insolvenzwelle unter Pflegeeinrichtungen geworden? Geht das „Heimsterben“ weiter? Ein weiteres Beispiel, warum man immer genau hin- und nachschauen sollte

Im Frühjahr dieses Jahres gab es zahlreich aufgeregte Medienberichte über Insolvenzen vor allem von Pflegeheimen. Das waren wirklich beunruhigende Zahlen, die da gestreut wurden. Beispielsweise im Deutschen Ärzteblatt, dort im April 2025 unter der Überschrift Mehr als 1.200 Pflegeeinrichtungen insolvent oder geschlossen. Darunter konnte man dann auch eine Quellenangabe finden: »In Deutschland geraten immer mehr Pflegeheime und -dienste in finanzielle Not. Das zeigt eine Erhebung des Arbeitgeberverbands Pflege (AGVP).« Die Interessenvertretung der privatgewerblichen Anbieter von Pflegedienstleistungen hat sogar eine „Deutschlandkarte Heimsterben 2024“ ins Netz gestellt. 

Und man spricht dort schon seit längerem von einem „Heimsterben“. Das hat es bereits 2024 sogar in den Bundestag geschafft, beispielsweise sei hier auf die Antwort der Bundesregierung auf eine dort gestellte Anfrage „Insolvenzwelle im Pflegebereich und Rahmenbedingungen im Pflegesektor“ (BT-Drs. 20/10990 vom 10.04.2024) hingeweisen. 

Arbeitgeber präsentieren besorgniserregende Zahlen, so auch der SPIEGEL im April 2025. In Kombination mit den zahlreichen lokalen Meldungen über Insolvenzen und Schließungen von Pflegeeinrichtungen ist es völlig verständlich, dass diese Berichterstattung zu großer Verunsicherung und Ängsten vor Versorgungsmängeln in der Bevölkerung beigetragen hat. Bis in die Berichterstattung der Wirtschaftspresse hat sich bis heute die Erzählung von einer „Insolvenzwelle“ verselbstständigt – vgl. nur als ein Beispiel aus dem Artikel Diese Branchen sind am stärksten durch Insolvenzen gefährdet, der am 1. Oktober 2025 veröffentlicht wurde. Dort wird der Rechtsanwalt Stefan Denkhaus von der Hamburger Kanzlei BRL zitiert, der zugleich Sprecher des Gravenbrucher Kreises, eines Zusammenschlusses von überregional tätigen Insolvenzkanzleien, ist: »Ebenfalls am Immobilienmarkt bemerkbar mache sich der Notstand in der stationären Altenpflege. Die pauschalen Pflegesätze hätten dazu geführt, dass sich Pflegeheime angesichts stark gestiegener Kosten für Mieten, Personal oder Energie nicht mehr rechneten. „Die stationäre Pflege ist nicht mehr finanzierbar“, sagt Denkhaus. Das sei besonders ernüchternd angesichts des in einer alternden Gesellschaft steigenden Pflegebedarfs.«

Das Thema wurde hier bereits aufgegriffen – in dem am 20. Juni 2025 veröffentlichten Beitrag Pflegeheime in der Insolvenzwelle? Diesseits und jenseits der Brutto- und Nettozahlen. Darin wurde darauf hingewiesen, das man bei den zirkulierenden Zahlen genauer hinschauen muss – in zweierlei Hinsicht: 

Zum einen muss man sich anschauen, wie viele Neugründungen es neben tatsächlichen Schließungen von Pflegeeinrichtungen gegeben hat. Und mit Hinweis auf Zahlen von pflegemarkt.com wurde hervorgehoben, dass beispielsweise 2024 den 112 geschlossenen Pflegeheimen 111 Neueröffnungen von vollstationären Pflegeheimen gegenüberstanden. Der Pflegelandschaft in Deutschland sind 5.596 vollstationäre Plätze verloren gegangen, zugleich sind aber auch 7.186 vollstationäre Plätze eröffnet worden.1

Zum anderen bedeutet eine Insolvenz nicht automatisch eine Schließung der betroffenen Einrichtungen. Man muss also genauer hinschauen, ob es tatsächlich zu einer Einstellung des Betriebs gekommen ist – oder ob das Pflegeheim von einem anderen Träger übernommen und fortgeführt wurde bzw. eine Sanierung in Eigenregie des bisherigen Trägers gelungen ist.

Was sagen neue Zahlen und Analysen?

Bei der Recherche nach Berichten über die aktuelle Situation fallen einem beispielsweise solche Artikel in die Hände: „Pflegemarkt-Krise entspannt sich allmählich“. Schauen wir genauer hin: Dort wird von einer „Konsolidierung des Pflegemarktes“ gesprochen und man bezieht sich dabei auf eine Einschätzung der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank): „So dramatisch die Krise auch war: Sie hatte eine bereinigende Wirkung auf den Markt, der sich allmählich entspannt. Mittlerweile wurden vielerorts die Pflegesätze neu verhandelt und die Gelder fließen schneller“. Diese Einschätzung ist dieser neuen Veröffentlichung der Bank entnommen:

➔ Deutsche Apotheker- und Ärztebank (2025): Pflege am Wendepunkt: Zwischen Daseins­fürsorge und Investitionsdruck. Pflegemarkt 2025, Düsseldorf 2025

Dort wird ausgeführt: Durch diverse Belastungen – Fachkräftemangel, niedrige Belegungszahlen, verzögerte Zahlungen der Kostenträger – habe der Pflegemarkt eine Insolvenzwelle erlebt, die 2024 ihren Höhepunkt erreichte. „Im Vergleich zu 2023 waren im Jahr 2024 weniger einzelne große Träger von Insolvenz betroffen, dafür mehr kleine und mittlere Träger“. Mittlerweile habe „sich der Markt stabilisiert. Die Nachfrage nach Pflegeplätzen ist hoch und die Refinanzierung ist gesichert. Dennoch durchläuft die Branche eine ­ strukturelle Konsolidierung. Kleinere Anbieter verschwinden zunehmend, während größere Träger durch Fusionen wachsen.“

Auch die apoBank spricht von einer (erklärbaren) „Insolvenzwelle“ – und relativiert die zugleich:

»Nach dem Wegfall des Corona-Rettungsschirms und der Ener­giehilfen durchlief die Pflegebranche in Deutschland eine wirtschaftlich angespannte Phase. Steigende Personal-, ­ Energie- und Sachkosten belasteten stationäre und ambulante ­ Einrichtungen zunehmend. Die dynamische Entwicklung hat die vorliegenden Verhandlungsstrukturen überrannt, die den starren Vorgaben der Sozialgesetzbücher unterliegen. Die Vergütungssätze werden in der Regel einmal jährlich und prospektiv verhandelt. Das wirtschaftliche Risiko für unterjährige Preisanstiege verbleibt bei dem Betreiber.
Gleichzeitig wurde die Liquiditätslage durch verzögerte ­ Zahlungen der Kostenträger belastet. Niedrige Belegungszahlen durch den Fachkräftemangel taten ihr Übriges – eine Auslastung von 95 %, die früher als erforderlich galt, um eine schwarze Null zu schreiben, wurde immer seltener erreicht. All das mündete in einer Insolvenzwelle, die 2024 ihren Höhepunkt hatte. Im Vergleich zu 2023 waren im Jahr 2024 weniger einzelne große Träger von Insolvenz ­ be- troffen, dafür mehr kleine und mittlere Träger. Auch im ersten Halb­ jahr 2025 meldeten noch einige Pflegeanbieter Insolvenz an oder leiteten ein Schutzschirmverfahren ein. So dramatisch die Krise auch war: Sie hatte eine bereinigende Wirkung auf den Markt, der sich allmählich entspannt. Mittlerweile wurden vielerorts die Pflegesätze neu verhandelt und die Gelder ­ fließen schneller.
Die Vielfalt der dahinterstehenden Träger hat sich verringert und weist auf eine Konsolidierung zugunsten weniger, dafür umso größerer Träger in Konzernstrukturen hin.« (Deutsche Apotheker- und Ärztebank 2025: 7).

Und noch deutlich skeptischer gegenüber dem (angeblichen oder tatsächlichen) „Heimsterben“ kommen solche Meldungen daher: »Von einem Heimsterben kann keine Rede sein, rund 80 Prozent aller insolventen Einrichtungen schließen nicht. Zu diesem Ergebnis kommt die Immobilienberatung Immotiss in ihrem kürzlich erschienenen „Faktencheck: Pflegeheiminsolvenzen“.« Weiter kann man dem Artikel entnehmen: »Es stimmt: 2023 und 2024 gab es mehr Pflegeheiminsolvenzen als die Jahre zuvor. Doch es handelte sich um einen leichten Anstieg, besonders im Vergleich mit der Situation der Gesundheits- und Sozialwirtschaft insgesamt.« Und dann kommt ein Hinweis auf den schon angesprochenen Unterschied zwischen Insolvenz und Schließung:

»Für die meisten betroffenen Einrichtungen ging die Situation obendrein glimpflich aus: Von den 2023 bundesweit 205 gemeldeten insolventen Pflegeheimen wurden nur 44 Häuser geschlossen – rund 80 Prozent wurden fortgeführt oder von neuen Trägern übernommen.«

Schauen wir in die Originalquelle, also den Faktencheck: Pflegeheiminsolvenzen von Immotiss: Dort wird darauf hingeweisen, dass die Ausfallquote durch Insolvenzen (Anteil der infolge einer Insolvenz geschlossenen Einrichtungen am Gesamtbestand) konstant im Promillebereich liegt:

2023 = 0,39 %

2024 = 0,12 %

Auch hier werden die unterschiedlichen und sektorspezifischen Ursachen für Insolvenzen hervorgehoben:

»Insolvenzen sind in der Regel nicht auf einen einzelnen Auslöser zurückzuführen. Meist greifen strukturelle, betriebliche und finanzielle Faktoren ineinander. Pflegeeinrichtungen arbeiten traditionell mit engen Margen. Den größten Anteil bilden Personalausgaben, die zwischen 55 bis 66 Prozent der Ausgaben ausmachen. Hinzu kommen steigende Energie- und Sachkosten, Pachten und Investitionsstaus. Fachkräftemangel, regulatorische Anforderungen (Fachkraftquote, Zimmergrößen, Brandschutz) und die Nachwirkungen der Pandemie verstärken den Druck.«

Und dennoch handelt es sich (immer noch) um eine überschaubare Insolvenzentwicklung im Vergleich:

Bei der Betrachtung von Insolvenzen im Pflegemarkt müssen diese im Verhältnis zum gesamten Gesundheits- und Sozialwesen beurteilt werden. Mit Blick auf die „insolvenzintensiven“ Jahre 2023 und 2024:

»Während für das Jahr 2023 insgesamt 673 Verfahren eröffnet wurden, entfielen lediglich 83 auf Pflegeunternehmen. Damit lag der Anteil der Pflege an allen Insolvenzen dieses Sektors bei gut 12 Prozent. Im Jahr 2024 wurden lediglich 57 Verfahren von Pflegeunternehmen eröffnet, was einen Anteil von ca. 8,6 Prozent gemessen an der Gesamtzahl von 666 Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen ausmacht.«

Und für das noch laufende Jahr wird ein erneut rückläufiger Anteilswert von 7,2 Prozent ausgewiesen. Zusammenfassend: »Der Pflegemarkt ist von der allgemeinen Insolvenzdynamik nicht ausgenommen. Er nimmt darin aber nur einen kleinen Anteil ein – und bleibt im Kern stabil. Im zehnjährigen Mittel lag der Anteil bei rund 5 Prozent.«

Zusammenfassend: »Die öffentliche Debatte erweckt den Eindruck einer flächendeckenden und strukturellen Krise. Die Daten zeigen jedoch ein anderes Bild: Eine Insolvenz bedeutet nicht automatisch die Schließung. In rund vier von fünf Fällen wurden Einrichtungen trotz Insolvenz fortgeführt oder von neuen Trägern übernommen. Auch ist keine Schließungswelle erkennbar.«

Also alles eigentlich in Ordnung? Es bleiben vor allem regional/lokal Probleme und im wahrsten Sinne des Wortes große Baustellen mit Blick auf die Zukunft

Bevor man sich nun zurücklehnt und Entwarnung geben möchte, muss daran erinnert werden, was hier bereits im Juni 2025 ausgeführt wurde: 

»Mit Blick auf die hier im Mittelpunkt stehende Diskussion der (möglichen) Folgewirkungen muss natürlich auch einschränkend berücksichtigt werden, dass mit bundesweiten Daten operiert wird (wie ja auch in der allgemeinen Berichterstattung über die eine Zahl an Insolvenzen bzw. Schließungen). Man kann nicht davon ausgehen, dass die Neugründungen dort stattfinden, wo es gerade Schließungen gegeben hat oder gibt und im Idealfall ein Nullsummenspiel vor Ort stattfindet.« 

Und wenn es dann lokale Schließungen gibt: »Unbestreitbar Verlierer bei den Insolvenzen und Schließungen sind die zumeist hochgradig vulnerablen pflegebedürftigen Bewohner/innen, die teilweise ohne längere Vorankündigung umziehen müssen, wenn sie bzw. ihre Angehörigen denn irgendwo anders einen Platz finden – und da kann man froh sein, überhaupt irgendeinen Ersatzplatz zu bekommen, ganz unabhängig von der Frage, ob man dort überhaupt seinen Lebensabend verbringen möchte, mit welchen Kosten und mit welcher Qualität der Versorgung man konfrontiert wird.«

Auf einen weiteren problematischen Aspekt kann hier nur hingewiesen werden: Es geht um die Finanzierung der notwendigen Modernisierung der bestehenden Infrastruktur (neben dem Neubau und dem Aufbau „hybrider“ Formen zwischen ambulant und stationär). Viele Pflegeheime sind in die Jahre gekommen und müssen dringend saniert und den modernen Anforderungen beispielsweise hinsichtlich der Digitalisierung angepasst werden. Hinzu kommen fundamentale Herausforderungen wie die Anpassung der Bauten an den Klimawandel als im wahrsten Sinne des Wortes existenzieller Schutz der Bewohner in den Einrichtungen.

Hier nun kommen zwei Entwicklungen problempotenzierend zusammen: Zum einen haben sich die meisten Bundesländer aus der ihnen eigentlich zugeschriebenen Aufgabe der Investitionsfinanzierung teilweise völlig zurückgezogen, zum anderen stehen die meisten Betreiber der Heime vor dem Problem, dass sie die Bewohner enorm zusätzlich belasten müssten, denn die Investitionskosten müssen vollständig und zu 100 Prozent von den Bewohnern über einen der drei Eigenanteile getragen und refinanziert werden, wenn es keine entlastende öffentliche Finanzierung gibt. Nun stehen die meisten Heimbetreiber aber vor dem Problem, dass die Gesamtsumme der sogenannten „Eigenanteile“ in den vergangenen Jahren massiv gestiegen ist. Um das an konkreten Durchschnittswerten zu verdeutlichen:

➔ Im März 2025 belief sich ausweislich der WIdO-Daten zur Entwicklung der Eigenanteile in der vollstationären Pflege die Summer aus durchschnittlichen pflegebedingten Eigenanteile (EEE), Eigenanteil für Unterkunft und Verpflegung sowie dem Eigenanteil für Investitionskosten ohne Berücksichtigung der nach Wohndauer gestaffelten Leistungszuschläge (nach § 43c SGB XI) auf 3.301 Euro pro Monat (bei erheblicher regionaler und lokaler Streuung). Davon entfiel der größte Anteil mit 1.798 Euro auf pflegebedingte Eigenanteile (EEE), gefolgt von 1.007 Euro für Unterkunft und Verpflegung. Mit Abstand kommen dann weitere 505 Euro pro Monat für die Investitionskosten hinzu.

➔ Betrachtet man nun die Entwicklung der drei Eigenanteile von Dezember 2017 bis Dezember 2024, dann zeigen sich die folgenden Steigerungsraten (insgesamt sind die Eigenanteile in diesem Zeitraum um 88,4 % angestiegen):

➞ Pflegekosten ohne Zuschläge nach §43c SGB XI (EEE): + 190,3 %

➞ Unterkunft und Verpflegung: + 41,8 %

➞ Investitionskosten: + 18,4 %

Wenn es nun erheblichen Investitionsbedarf in die bestehenden Einrichtungen gibt, dann müssen im bestehenden System die Kosten umgelegt werden auf die Bewohner über entsprechenden (massive) Anhebungen des Eigenanteils Investitionskosten. Das aber trifft auf eine Situation, die im Faktencheck: Pflegeheiminsolvenzen von Immotiss so beschrieben wird: Bei einem Teil der Insolvenzen werde angeblich unterschätzt, welche Bedeutung die Investitionskosten haben. 44 Prozent der Einrichtungen hätten ihre Investitionskostensätze in den letzten fünf Jahren nicht angepasst. Aus Sicht der Träger hängt das sicher auch damit zusammen, dass sie die Eigenanteile schon wegen der gestiegenen Personalkosten erhöhen mussten. Ein zusätzlicher Anstieg im Kostenblock Investitionen könnte das Fass zum Überlaufen bringen und Bewohner könnten ausziehen oder keine neuen gewonnen werden aufgrund der nicht mehr tragbaren Kostenbelastung. Aber woher sollen dann die Mittel für die notwendigen Investitionen kommen?

Auch Jan Grabow und Niels Wantia von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Curacon haben in ihrem Paper Zahlen. Daten. Zukunft – Wirtschaftliche Lage in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft darauf hingewiesen, dass man in der stationären Pflege mit einem veralteten und energetisch ineffizienten Immobilienbestand sowie einem „erschreckend geringen Digitalisierungsgrad“ konfrontiert sei, aus dem ein hoher Investitionsbedarf resultiert, ohne dass eine Refinanzierung sichergestellt ist.2

Daraus folgt mit Blick auf die vor uns liegende Jahre: Völlig unzureichend ist eine Engführung der Debatte auf die (für die Betroffenen sicher sehr bedeutsamen) Frage, wie man die beständig steigenden Eigenanteile begrenzen oder wie man durch Rummfummeln an den bestehenden Pflegegraden noch Geld einsparen kann. Man steht vor der doppelten Mammutaufgabe, zum einen die (steigende) Zahl an pflegebedürftigen Menschen versorgen und pflegen zu können, zum anderen die bestehende Infrastruktur zu modernisieren und parallel neue Versorgungsformen jenseits der klassischen Aufteilung in ambulant oder stationär zu entwickeln und auszudifferenzieren. 

Der Col du Tourmalet oder der Mont Ventoux als legendäre Sinnbilder für die Bergetappen der Tour de France mögen symbolbildhaft andeuten, was hier eigentlich in den kommenden Jahren gestemmt werden muss. Wahrlich kein einfacher Weg. 

Fußnoten

  1. Mittlerweile gibt es eine Aktualisierung und leichte Korrektur der Zahlen: »Im Jahr 2024 wurden insgesamt 113 Pflegeheime neu eröffnet, während im gleichen Zeitraum 111 Pflegeheime geschlossen wurden. Im ersten Halbjahr 2025 wurden bereits 50 Pflegeheime eröffnet und 45 Pflegeheime geschlossen«, so die Angaben auf der Seite von pflegemarkt.com: Die Pflegestatistik 2025 – Analyse der Altenpflege in Deutschland. Dort auch der Hinweis: »Es befinden sich 231 Pflegeheime im Bau und 426 in Planung.« Da ist also eine Menge Bewegung im „Markt“.  ↩︎
  2. Mit Blick auf die Diskussion über die Insolvenzen in diesem Bereich verweisen Grabow und Wantia im Sinne eines Ursachenbündels neben der Investitionskostenproblematik vor allem auf die unzureichend oder zeitlich verzögerten refinanzierten Kostensteigerungen. Liquiditätsprobleme aufgrund von Verlusten und verzögerte Zahlungen von Kassen und Sozialhilfeträgern stellen die Zukunftsfähigkeit der Einrichtungen in Frage. Hinzu kommen oft noch überhöhte Mieten (“Overrent-Situationen“). Der Personalmangel zwingt zur Abwägung zwischen Leistungseinschränkung oder Inanspruchnahme von nur zu 50 Prozent finanzierten Fremdpersonal. Wenn aber Auslastungsgrade nicht selten unter 90 Prozent liegen, dann ist das wirtschaftlich nicht mehr tragfähig. Hinzu kommen (nicht-refinanzierte) steigende Overhead-Kosten auch aufgrund der bislang ständig steigenden externen Anforderungen an die Betreiber. ↩︎